Weltfrieden - ein unerreichbares Ziel?

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Viele Menschen leiden aktuell unter Konflikten - in der Ukraine, Palästina oder in Afrika, um nur ein paar Orte zu nennen. In Deutschland spüren wir die Folgen davon auf eigener Haut: Mehr Menschen flüchten zu uns, die Preise steigen aufgrund unterbrochener Lieferketten, die Angst um einen 3. Weltkrieg wächst. Dabei scheint ein weltweiter Frieden ein unerreichbares Ziel zu sein. Dennoch wurde die Welt laut dem Global Peace Index insgesamt friedlicher im Vergleich zu anderen Jahrhunderten. Könnte es die Menschheit also jemals mit dem Weltfrieden schaffen? Wenn ja, wie? Dies schauen wir uns in diesem Blog an.

Welche Konflikte gibt es aktuell auf der Welt?

Im Jahr 2022 fanden laut der Arbeitsgemeinschaft Krisenforschung 28 Konflikte und Kriege statt. Besonders hohe Opferzahlen forderte der Bürgerkrieg in Äthiopien und der Russisch-Ukrainische Krieg. Viele Tote sind ebenfalls im Israel/Palästina Konflikt zu erwarten.

Karte aktueller Konflikte & Kriege | Je dunkler, desto mehr Tote | wikipedia.org

Die Karte zeigt deutlich, dass es in Afrika viele Probleme gibt. Aber auch in vielen Teilen Asiens herrschen Unruhen.

Ein Blick auf die Karte genügt für ein erschütterndes Gefühl. Auch wenn die orangenen Länder unter 999 Todesopfer im Jahr haben, die Gelben 99 oder weniger, scheint ein Weltfrieden einem doch als weit entfernte Utopie.

Die Kriege verursachen auch Auswirkungen auf Nachbarländer der Kriegsgebiete und die ganze Welt. Dies kann man sehr gut am Ukraine-Krieg beobachten: Die Ukraine ist fünftgrößter Getreideexporteur der Welt. Mit dem Überfall Russlands kommen die Exporte ins Stocken - Millionen von Menschen in Afrika droht eine Hungersnot.

Laut dem aktuellen Global Trends Report vom UNHCR waren Ende 2022 weltweit 108,4 Millionen Menschen auf der Flucht. Das sind so viele wie noch nie, die Kurve steigt permanent. Und auch eine hohe Anzahl an Flüchtlingen macht sich bei uns bemerkbar: Mehr Geld muss zur Integration ausgegeben werden, Kapazitäten werden ausgeschöpft usw.

Was steht einem Weltfrieden im Weg?

Die Kriegsursachen basieren grundlegend auf fünf Ursachen. Hieraus entsteht meistens ein Krieg.

- Politik

• Oft wird versucht, politische Ziele und Wünsche mit Gewalt zu vollbringen.

• Gewaltsame Auseinandersetzungen könnten auch durch politische Instabilität (z.B. wie in Afrika) ausgelöst werden.

- Ökonomie und Demographie

Ressourcenknappheit könnte zu Verteilungskämpfe führen.

• Durch zu hohem Bevölkerungswachstum könnte es Verteilungskämpfe geben.

• Eine Ungleichheit im Volk kann ein unfaires Gefühl vermitteln.

- Kultur

• Kämpfe zwischen Religionen sind nahezu unvermeidbar. Schließlich lautet in vielen Religionen der 1. Satz, man solle keinen anderen Gott haben.

• Minderheiten werden oft unterdrückt.

- Militär/Sicherheit

• Uneinigkeiten über Ansprüche von Territorien, wie es z.B. in der Nähe des Himalaya-Gebirges zwischen Indien und Pakistan gibt, können zu Spannungen führen.

• Aufrüstungen des Militärs könnten von anderen Ländern als Bedrohung wahrgenommen werden. Es folgt ein Wettlauf um das beste Militär.

- Umwelt

• Umweltprobleme wie Wasserknappheit, Klimawandel und Umweltverschmutzung können zu Ressourcenkonflikten beitragen.

Generell fasst das Wort „Machtgier“ auch viele Kriegsursachen zusammen.

Diese Probleme tragen hauptsächlich zu Kriegen bei. Oft besteht auch ein Zusammenhang aus mehreren Problemen, wodurch der Konflikt ausgelöst wird. Ein zentrales Hauptproblem besteht hierbei auch daraus, dass eine Person zu viel Macht hat und diese ausnutzt, um andere Völker zu vernichten oder die eigenen Interessen auszuweiten. Es kommt also zu Machtgier. Wie können die Probleme gelöst werden?

Europa eher friedlich, in Afrika herrscht Unruhe

Ist ein Weltstaat die Lösung?

Schon früher träumten viele Diktatoren und Machthaber von einem Weltstaat - ob Galius Julius Cäsar im antiken Rom, Kaiser Wilhelm II. im Deutschen Kaiserreich,  Adolf Hitler im Dritten Reich oder die imperialistischen Mächte - Sie alle wollten die Macht über die gesamte Welt besitzen. Doch alle scheiterten, der Machtgier stürzte sie alle in den Abgrund.

Einen Weltstaat gab es nie und wird es wahrscheinlich auch nie geben. Denn so viele unterschiedliche Religionen, Meinungen und Traditionen kann man nicht einfach unter ein Dach bringen. Die „willkürlichen“ Grenzziehungen in der Kolonisierung Afrikas zeigen dies deutlich, noch heute treten Unruhen zwischen Völkern ein, die rivalisiert sind, jedoch auf dem gleichen Territorium leben müssen. Sollte man also alle unterschiedlichen Völker zu einem Staat vereinen, kann es leicht zu Bürgerkriegen kommen.

Die UN als Friedenshüter?

Die UN wurde am 28. Oktober 1945 mit dem Auftrag gegründet, den weltweiten Frieden und die Sicherheit nach dem Zweiten Weltkrieg zu sichern. Seitdem hilft sie dabei, Konflikten vorzubeugen, Konfliktparteien zu helfen, Frieden zu schließen, Frieden zu sichern und Bedingungen zu schaffen, unter denen der Frieden bestehen kann.

193 Länder umfasst die Organisation mittlerweile - fast alle der Welt. Nur die Republik China und die Vatikanstadt sind nicht Teil dieser Organisation, befinden sich aber im Beobachtungsstatus.

Kann die UN denn aktiv Länder daran hindern, Kriege auszutragen?

Nicht wirklich, denn die UN hat nicht gerade viel Macht. Sie kann zwar Beschlüsse fassen, aber keine Gesetze beschließen. Schließlich ist sie keine Weltregierung. Sie kann versuchen, einen diplomatischen Weg für beide Konfliktparteien zu finden, aber kann nicht verhindern, dass die Angriffspartei trotzdem angreift. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Ukraine-Krieg. Die UN hat versucht, so gut wie möglich zu verhandeln, dennoch ließ sich Putin von seinem Plan nicht abhalten. Ab dem Angriff ist die UN außer ein paar Sanktionen quasi machtlos.

Ein interessantes Organ, welches nicht direkt zu der UN gehört, aber mit ihr zusammenarbeitet, ist der Internationale Strafgerichtshof (kurz: IStGH). Er kümmert sich um Verbrechen des Völkerstraftrechts und kann Haftbefehle erlassen. Vertragsstaaten sind 123 Länder, damit 60% der Staaten der Erde. Hier kann der IStGH Leute festnehmen oder Gerichtsurteile durchsetzen. Doch in den Staaten, die nicht den Vertrag unterschrieben haben, ist der IStGH machtlos. Damit dieses Organ also weltweit effektiv genutzt werden kann, müssen alle Länder Teil dieser Organisation werden.

Die UN ist ein guter Ansatz zum Weg für einen weltweiten Frieden - und mehr Macht und einigen Reformen kann die Organisation einen wichtigen Beitrag zum Weltfrieden leisten.

Wie kann der Weltfrieden realistisch werden?

Was braucht es, um Weltfrieden zu haben?

Da ca. 30% aller Konflikte innerstaatlich sind, müssen Staaten für Gerechtigkeit im Volk sorgen. Denn ohne Gerechtigkeit kein Frieden. Es gilt, Minderheiten anzuerkennen, den Wohlstand für alle möglich zu machen und jedem Zugang zu Grundlagen wie Bildung oder Gesundheitssystemen zu bieten. Korruption muss bekämpft werden, die Menschen müssen nicht nur an ihre eigenen Interessen denken. Auch die Verletzung von Menschenrechten muss um jeden Preis verhindert werden.

Ein weiterer Punkt für Gerechtigkeit ist es, das Ungleichgewicht von natürlichen Ressourcen zu verhindern. Jedes arme Land muss von reichen Ländern, jedes hungernde Land von Ländern, die Nahrung im Überfluss haben unterstützt werden.

Abgesehen von der Gerechtigkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt die Bedrohung durch Waffen. Es ist wichtig, weltweit Abkommen zur Abrüstung zu schließen, um Bedrohungen durch militärisches Gerät zu senken.

Außerdem ist die Diplomatie ein entscheidender Punkt. Die Staaten sollten sich darauf einigen, Kompromisse zu verhindern und Interessen auszugleichen.

Die Menschheit hat immer wieder gezeigt, wozu sie fähig ist, wenn sie etwas unbedingt hinbekommen möchte. Doch bis es zum Weltfrieden kommen kann, muss die Welt umgekrempelt werden. Es braucht stärkste Internationale Zusammenarbeit, um das Ziel zu erreichen. Der Hass auf andere Religionen oder Völker muss beseitigt werden. Ob es zu all dem kommt, ist fraglich.

Fazit Weltfrieden - Ob und Wie

Um den Weltfrieden herzustellen, müssen einige Probleme beseitigt werden. Kulturelle Themen wie unterschiedliche Religionen und die Machtgier einiger Politiker sind nur zwei von vielen Punkten.

Ein einziger Weltstaat ist keine Lösung. Die Geschichte zeigt, dass dies noch nie möglich war und auch heute ist die Menschheit viel zu verschieden.

Die UN kann viel zum Frieden beitragen, besser wäre es aber noch, wenn sie mehr Einfluss/Macht hätte, um die Staaten zu friedlichen Lösungen zu bewegen. Auch ein unabhängiges internationales Gericht ist hier sehr hilfreich.

Am Wichtigsten ist es dennoch, auf Diplomatie zu setzen, statt zu den Waffen zu greifen. Die Regierungen sollten als oberste Priorität sehen, friedliche Lösungen zu schaffen.

Ob es jemals einen Weltfrieden geben wird, kann keiner beantworten. Doch Europa hat gezeigt, was beim Frieden möglich ist, wenn Wohlstand und Kooperation vorhanden ist.

Quellen und weiterführende Links

Vielen Dank fürs Lesen!

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Level 16
20. Jan 2024
Attainable in my opinion! Nice blog!
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Level 41
21. Jan 2024
Thank you!!!