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Annette von Droste-Hülshoff - Die Vergeltung

Kannst du das gesamte Gedicht „Die Vergebung“ von Annette von Droste-Hülshoff rezitieren?
Erstellt durch Morphior
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Letzte Aktualisierung: 5. Juli 2023
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Erstveröffentlichung22. Mai 2023
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Der
Kapitän
steht
an
der
Spiere,
 
 
Das
Fernrohr
in
gebräunter
Hand,
 
 
 
Dem
schwarzgelockten
Passagiere
 
 
 
 
 
Hat
er
den
Rücken
zugewandt.
 
 
 
Nach
einem
Wolkenstreif
in
Sinnen
 
 
 
Die
beiden
wie
zwei
Pfeiler
sehn,
 
 
Der
Fremde
spricht:
"was
braut
da
drinnen?"
 
"Der
Teufel,"
brummt
der
Kapitän.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Da
hebt
von
morschen
Balkens
Trümmer
 
 
Ein
Kranker
seine
feuchte
Stirn,
 
 
 
Des
Aethers
Blau,
der
See
Geflimmer,
 
 
Ach,
Alles
quält
sein
fiebernd
Hirn!
 
 
Er
läßt
die
Blicke,
schwer
und
düster,
 
Entlängs
dem
harten
Pfühle
gehn,
 
 
 
Die
eingegrabnen
Worte
liest
er:
 
 
 
"Batavia.
Fünfhundert
Zehn."
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die
Wolke
steigt,
zur
Mittagsstunde
 
 
 
Das
Schiff
ächzt
auf
der
Wellen
Höhn,
 
Gezisch,
Geheul
aus
wüstem
Grunde,
 
 
 
Die
Bohlen
weichen
mit
Gestöhn.
 
 
 
"Jesus,
Marie!
wir
sind
verloren!"
 
 
 
Vom
Mast
geschleudert
der
Matros',
 
 
 
Ein
dumpfer
Krach
in
Aller
Ohren,
 
 
Und
langsam
löst
der
Bau
sich
los.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Noch
liegt
der
Kranke
am
Verdecke,
 
 
Um
seinen
Balken
fest
geklemmt,
 
 
 
Da
kömmt
die
Fluth,
und
eine
Strecke
 
Wird
er
in's
wüste
Meer
geschwemmt.
 
 
Was
nicht
geläng'
der
Kräfte
Sporne,
 
 
Das
leistet
ihm
der
starre
Krampf,
 
 
Und
wie
ein
Narwal
mit
dem
Horne
 
Schießt
fort
er
durch
der
Wellen
Dampf
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wie
lange
so?
er
weiß
es
nimmer,
 
Dann
trifft
ein
Stral
des
Auges
Ball,
 
Und
langsam
schwimmt
er
mit
der
Trümmer
 
Auf
ödem
glitzerndem
Kristall.
 
 
 
 
Das
Schiff!
die
Mannschaft!
sie
versanken.
 
 
Doch
nein,
dort
auf
der
Wasserbahn,
 
 
Dort
sieht
den
Passagier
er
schwanken
 
 
In
einer
Kiste
morschem
Kahn.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Armselge
Lade!
sie
wird
sinken,
 
 
 
Er
strengt
die
heisre
Stimme
an:
 
 
"Nur
grade!
Freund,
du
drückst
zur
Linken!"
 
Und
immer
näher
schwankt's
heran,
 
 
 
Und
immer
näher
treibt
die
Trümmer,
 
 
Wie
ein
verwehtes
Möwennest
 
 
 
 
"Courage!"
ruft
der
kranke
Schwimmer,
 
 
 
"Mich
dünkt
ich
sehe
Land
im
West!"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nun
rühren
sich
der
Fähren
Ende,
 
 
Er
sieht
des
fremden
Auges
Blitz,
 
 
Da
plötzlich
fühlt
er
starke
Hände,
 
 
Fühlt
wüthend
sich
gezerrt
vom
Sitz.
 
 
"Barmherzigkeit!
ich
kann
nicht
kämpfen."
 
 
 
Er
klammert
dort,
er
klemmt
sich
hier
 
Ein
heisrer
Schrei,
den
Wellen
dämpfen,
 
 
Am
Balken
schwimmt
der
Passagier.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dann
hat
er
kräftig
sich
geschwungen,
 
 
Und
schaukelt
durch
das
öde
Blau,
 
 
Er
sieht
das
Land
wie
Dämmerungen
 
 
Enttauchen
und
zergehn
in
Grau.
 
 
 
Noch
lange
ist
er
so
geschwommen,
 
 
Umflattert
von
der
Möve
Schrei,
 
 
 
Dann
hat
ein
Schiff
ihn
aufgenommen,
 
 
Viktoria!
nun
ist
er
frei!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Drei
kurze
Monde
sind
verronnen,
 
 
 
Und
die
Fregatte
liegt
am
Strand,
 
 
Wo
Mittags
sich
die
Robben
sonnen,
 
 
Und
Bursche
klettern
über'n
Rand,
 
 
 
Den
Mädchen
ist's
ein
Abentheuer
 
 
 
Es
zu
erschaun
vom
fernen
Riff,
 
 
Denn
noch
zerstört
ist
nicht
geheuer
 
 
Das
gräuliche
Corsarenschiff.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Und
vor
der
Stadt
da
ist
ein
Waten,
Ein
Wühlen
durch
das
Kiesgeschrill,
 
 
 
Da
die
verrufenen
Piraten
 
 
 
 
Ein
Jeder
sterben
sehen
will.
 
 
 
Aus
Strandgebälken,
morsch,
zertrümmert,
 
 
 
 
Hat
man
den
Galgen,
dicht
am
Meer,
 
In
wüster
Eile
aufgezimmert.
 
 
 
 
Dort
dräut
er
von
der
Düne
her!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Welch
ein
Getümmel
an
den
Schranken!
 
 
"Da
kommt
der
Frei
der
Hessel
jetzt
 
Da
bringen
sie
den
schwarzen
Franken,
 
 
Der
hat
geläugnet
bis
zuletzt."
 
 
 
"Schiffbrüchig
sey
er
hergeschwommen,"
 
 
 
 
Höhnt
eine
Alte:
"Ei,
wie
kühn!
 
 
Doch
Keiner
sprach
zu
seinem
Frommen,
 
 
Die
ganze
Bande
gegen
ihn."
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der
Passagier,
am
Galgen
stehend,
 
 
 
Hohläugig,
mit
zerbrochnem
Muth,
 
 
 
 
Zu
jedem
Räuber
flüstert
flehend:
 
 
 
"Was
tat
dir
mein
unschuldig
Bluth?
 
 
Barmherzigkeit!
so
muß
ich
sterben
 
 
 
Durch
des
Gesindels
Lügenwort,
 
 
 
 
O,
mög'
die
Seele
euch
verderben!"
 
 
Da
zieht
ihn
schon
der
Scherge
fort.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Er
sieht
die
Menge
wogend
spalten
 
 
Er
hört
das
Summen
im
Gewühl
 
 
Nun
weiß
er,
daß
des
Himmels
Walten
 
Nur
seiner
Pfaffen
Gaukelspiel!
 
 
 
 
Und
als
er
in
des
Hohnes
Stolze
 
Will
starren
nach
den
Aetherhöhn,
 
 
 
Da
liest
er
an
des
Galgens
Holze:
 
"B a t a v i a.
F ü n f h u n d e r t
Z e h n."
 
 
 
 
 
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